„Raumplanung“ ist in den Medien präsent – Themen wie Bodenverbrauch, Hochwassergefahr, Widmungsgewinne stehen in den Schlagzeilen. Medial wird dabei ein überwiegend negatives Bild gezeichnet. Schaut man allerdings genauer hin, werden viele Planungsaktivitäten gesetzt, um den aktuellen Herausforderungen fachlich zu begegnen.

Am 30. November 2023 diskutierten am ÖIR und online rund 30 Fachleute in einem Werkstattgespräch über drei Arbeiten des ÖIR, die sich mit den aktuellen Herausforderungen der Raumplanung beschäftigt haben:

Erich Dallhammer und Raffael Koscher stellten die Novelle des Burgenländischen Raumplanungsgesetzes zu neuen Regelungen für Supermärkte vor. Ziele sind eine Reduktion des Flächenverbrauches, die Förderung der klimaverträglichen Mobilität und eine Stärkung der Ortszentren. So dürfen z.B. in Zukunft Supermärkte nur noch in Ortskernlage errichtet oder erweitert werden. Zur fachlichen Unterstützung der Landesplanung hat das ÖIR gemeinsam mit dem Büro Dr. Paula und Prof. Arthur Kanonier von der TU Wien die Situation der Nahversorgung im Burgenland analysiert sowie den Gesetzestext mitentworfen und fachlich untermauert.

Christof Schremmer und Joanne Tordy präsentierten die Arbeiten zum neuen Stadtentwicklungskonzept für Klagenfurt. Die Stadt Klagenfurt arbeitete gemeinsam mit Fachleuten, Bürgerinnen und Bürgern an einem innovativen Stadtentwicklungskonzept „STEK 2035+“, um die Stadt auf zukunftsfähige Beine zu stellen. Das ÖIR gestaltete den Planungsprozess mit nahezu 100 Teilnehmer:innen, die in Arbeitskreisen zu Themen wie z.B. „Zukunftsstandort Klagenfurt“ und „Klagenfurt Smart & Klimafit“ konkrete Zielvorstellungen und Maßnahmenvorschläge einbrachten. Das auf dieser Basis vom ÖIR verfasste Stadtentwicklungskonzept 2035+ enthält neun integrierte Strategiefelder, die 2024 mit dem Örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK) verbindlich ausgestaltet werden.

Wolfgang Neugebauer und Erich Dallhammer berichteten über ein neues Konzept in der Steiermark, welches eine ressourcenschonenden Bodenpolitik unterstützen soll. Aus der Klimaschutzdiskussion heraus beschäftigt sich die Fachabteilung Energie und Wohnbau des Landes Steiermark mit der Frage einer ressourcenschonenden Bodenpolitik. Ziel ist es, vorhandene bauliche Ressourcen in den Ortskernen besser zu nutzen. Als Entscheidungsgrundlage hat das ÖIR bestehende Instrumente der Baulandbereitstellung in Tirol, Salzburg, Wien und Nordrhein-Westfalen analysiert. Aufbauend auf deren Erfahrungen und Workshops mit steirischen Stakeholder:innen ist ein Instrument zur Unterstützung einer ressourcenschonenden Bodenpolitik in der Steiermark konzipiert worden.

Die Präsentationen zu den vorgestellten Projekten stehen Ihnen als Download zur Verfügung:

Präsentation Erich Dallhammer und Raffael Koscher

Präsentation Christof Schremmer und Joanne Tordy

Präsentation Wolfgang Neugebauer und Erich Dallhammer

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