Das Zentrale-Orte-Konzept ist ein Instrument der Raumordnung, um die Versorgung der Bevölkerung mit Angeboten und Diensten der Daseinsvorsorge zu optimieren. In zentralen Orten sind Verwaltungs-, Dienstleistungs-, Verkehrs-, Kultur-, Bildungs- und Wirtschaftsfunktionen für deren Umland konzentriert. Im Idealfall sind die zentralen Orte so verteilt, dass die überörtlichen Versorgungseinrichtungen für die Bevölkerung in einer zumutbaren Entfernung liegen, Verflechtungsbereiche mit deren Umland entstehen sowie leistungsfähige Wirtschaftsstandorte erhalten und entwickelt werden können.

Das ÖIR hat mithilfe von Daten aus dem KAGIS-Geoinformationssystem die Zentrale-Orte-Einstufung aus dem Jahr 2013 evaluiert und eine Neueinstufung der zentralen Orte für Kärnten vorgenommen. Das Konzept weist vier Kategorien zentraler Orte aus: Oberzentren (Klagenfurt und Villach), Mittelzentren (Bezirkshauptstädte), Unterzentren sowie regionale Versorgungsknoten. Ebenso zeigt die Studie – auf Grundlage der Bevölkerungsprognose für Kärntner Gemeinden bis 2050 – die Herausforderungen für die Versorgung der Gemeinden und Talschaften mit zentralen Einrichtungen und Diensten auf: absehbare Versorgungsdefizite an zentralen Diensten in wachsenden Regionen sowie Aufrechterhaltung der vorhandenen zentralen Einrichtungen in Regionen mit abnehmender Bevölkerungsentwicklung.